20.06.2023 – Kategorie: Digitale Gesundheitslösungen
Smartwatch statt Dr. Müller
Wie die Digitalisierung das Gesundheitssystem in der Generation 60+ entlasten könnte.
Steigende Patientenzahlen, wenig Zeit und fehlendes Personal – die Situation in deutschen Arztpraxen ist angespannt. Digitale Lösungen gewinnen entsprechend auch für das Gesundheitssystem kontinuierlich an Bedeutung. Oft vergessen werden dabei jedoch die vermeintlich technikscheuen Senioren. Ein Fehler, wie unter anderem eine aktuelle Studie von Patronus, dem Start-up für innovative Hausnotrufsysteme, zeigt1: Denn mit niederschwelligem Zugang sind ältere Menschen durchaus bereit neue Technologien für ihre Gesundheit und Sicherheit zu nutzen.
Hohe Bereitschaft beim Einsatz von Smartwatches zur Messung von Gesundheitsdaten zur Messung von Gesundheitsdaten
Die 2023 veröffentlichte Studie zur Nutzung von Hausnotrufsystemen zeigt auf, wie viel Potenzial für den Gesundheitsbereich in modernen Technologien steckt – und wie auch Arztpraxen von besseren digitalen Lösungen im Alter profitieren können. Ein Beispiel dafür betrifft die Messung von Gesundheitsdaten. So kontrollieren 56 Prozent der über 60-Jährigen mindestens einmal pro Monat eigene Werte wie Puls oder Blutdruck, 20 Prozent tun dies sogar mehrmals die Woche. Zwar checkt ein Großteil der Befragten diese Gesundheitswerte bereits eigenständig, doch 25 Prozent gehen dafür normalerweise zur Ärztin oder zum Arzt. Hochgerechnet auf die rund 24 Millionen Menschen über 60 in Deutschland2 bedeutet das 5,4 Millionen Menschen, die regelmäßig in den Arztpraxen empfangen werden müssen.
Gleichzeitig halten es jedoch 46 Prozent derjenigen Befragten, die zum Messen von Gesundheitsdaten zum Arzt/zur Ärztin gehen, für wahrscheinlich, dass sie eine Armbanduhr nutzen würden, die Gesundheitswerte eigenständig aufzeichnet und an den Arzt oder die Ärztin übermittelt. Das könnte demnach 2,5 Millionen Menschen entsprechen, die potenziell auf einen Arztbesuch für solch kurze Check-ups verzichten würden. Auch 56 Prozent der „Selbstmesser“ stehen Smartwatches aufgeschlossen gegenüber. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, müssen derlei Technologien aber verständlich an ältere Generationen herangetragen werden.
Digitaler Wandel jenseits der 60: Zielgruppen erkennen und fördern
Dies ist auch die die klare Vision von Patronus-Gründer Tim Wagner: „Mit Patronus möchten wir das Angebot technologischer Möglichkeiten für die Generationen 60+ ausbauen und gesamtgesellschaftlich etwas bewegen. Die Studienergebnisse bestätigen uns darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind und das konsequente Forschen an neuen digitalen Möglichkeiten und einer verbesserten Anwendung für ältere Menschen ein großes Potenzial birgt“, so Wagner.
Dass der Bereich Digital Health dabei in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird, liegt auf der Hand – und lässt sich auch aus den Studiendaten ablesen. Auf die Frage, wie internet- und technikaffin gleichaltrige Personen sind, antworten die Befragten je nach Altersgruppe sehr unterschiedlich. So schätzen in der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen noch 69 Prozent, dass ihrer Altersgruppe der Umgang mit internetfähigen Geräten leichtfällt. In der Altersgruppe 70 bis 79 Jahre sind es hingegen nur noch 46 Prozent und bei den Befragten über 80 Jahre gerade einmal 29 Prozent. Hier lässt sich bereits jetzt ein starker Unterschied zwischen den einzelnen Generationen erkennen, der in den nächsten Jahren zu einem großen Umbruch im Bereich digitaler Technologien im Gesundheitsbereich führen wird.
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